Fundstücke

             An dieser Stelle wächst ein Sammelsurium
                         an bunten Fundstücken heran.
                    Vielleicht ist auch etwas für Sie dabei.
                         Bitte bedienen Sie sich reichlich.



F.A.C.E. C.O.V.I.D von Dr. Russ Harris
Ein kurzer Film von Russ Harris über aktuelle Ängste und den Umgang damit.
Jeder Buchstabe steht dabei für eine Aktion.


Rezept (von Mascha Kaléko, 1907-1975)



Jage die Ängste fort

Und die Angst vor den Ängsten.

Für die paar Jahre

Wird wohl alles noch reichen.

Das Brot im Kasten

Und der Anzug im Schrank.

 

Sage nicht mein.

Es ist dir alles geliehen.

Lebe auf Zeit und sieh,

Wie wenig du brauchst.

Richte dich ein.

Und halte die Koffer bereit.

 

Es ist wahr, was sie sagen:

Was kommen muss, kommt.

Geh dem Leid nicht entgegen.

Und ist s da,

Sieh ihm still ins Gesicht.

Es ist vergänglich wie Glück.

 

Erwarte nichts.

Und hüte besorgt dein Geheimnis.

Auch der Bruder verrät,

Geht es um dich oder ihn.

Den eigenen Schatten nimm

Zum Weggefährten.

 

Fege die Stube wohl.

Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.

Flicke heiter den Zaun

Und auch die Glocke am Tor.

Die Wunden in dir halte wach

Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug

Und halte dich an Wunder.

Sie sind lang schon verzeichnet

Im großen Plan.

Jage die Ängste fort.

Und die Angst vor den Ängsten.






Empathy vs. Sympathy

Ein kurzes Video, das nachdenklich macht



Lissabon 2018



"La Llorona" - Die Wehklagende


Eine Sagengestalt aus der lateinamerikanischen Folklore. Der Geist einer Frau, die um ihre Kinder weint, die sie zuvor eigenhändig im Fluss ertränkt haben soll.







Die Pinguin-Geschichte oder: Wie man sich in seinem Element fühlt

von Eckart von Hirschhausen


Diese Geschichte ist mir tatsächlich passiert.

Ich war als Moderator auf einem Kreuzfahrtschiff engagiert. Da denkt jeder: „Mensch toll! Luxus!” Das dachte ich auch. Bis ich auf dem Schiff war.

Was das Publikum angeht, war ich auf dem falschen Dampfer. Die Gäste an Bord hatten sicher einen Sinn für Humor, ich hab ihn nur in den zwei Wochen nicht gefunden. Und noch schlimmer: Seekrankheit hat keinen Respekt vor der Approbation. Kurzum: ich war auf der Kreuzfahrt kreuzunglücklich.


Endlich! Nach drei Tagen auf See, fester Boden. „Das ist wahrer Luxus!” Ich ging in einen norwegischen Zoo. Und dort sah ich einen Pinguin auf seinem Felsen stehen. Ich hatte Mitleid: „Musst du auch Smoking tragen? Wo ist eigentlich deine Taille? Und vor allem: hat Gott bei dir die Knie vergessen?” Mein Urteil stand fest: Fehlkonstruktion.


Dann sah ich noch einmal durch eine Glasscheibe in das Schwimmbecken der Pinguine. Und da sprang „mein“ Pinguin ins Wasser, schwamm dicht vor mein Gesicht. Wer je Pinguine unter Wasser gesehen hat, dem fällt nix mehr ein.

Er war in seinem Element! Ein Pinguin ist zehnmal windschnittiger als ein Porsche! Mit einem Liter Sprit käme der umgerechnet über 2500 km weit! Sie sind hervorragende Schwimmer, Jäger, Wasser-Tänzer!

Und ich dachte: „Fehlkonstruktion!”


Diese Begegnung hat mich zwei Dinge gelehrt. Erstens: wie schnell ich oft urteile, und wie ich damit komplett danebenliegen kann. Und zweitens: wie wichtig das Umfeld ist, ob das, was man gut kann, überhaupt zum Tragen kommt.


Wir alle haben unsere Stärken, haben unsere Schwächen. Viele strengen sich ewig an, Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig. Und wer nicht so ist, wie die anderen sei getrost: Andere gibt es schon genug!


Immer wieder werde ich gefragt, warum ich das Krankenhaus gegen die Bühne getauscht habe. Meine Stärke und meine Macke ist die Kreativität. Das heißt, nicht alles nach Plan zu machen, zu improvisieren, Dinge immer wieder unerwartet neu zusammen zu fügen. Das ist im Krankenhaus ungünstig. Und ich liebe es, frei zu formulieren, zu dichten, mit Sprache zu spielen. Das ist bei Arztbriefen und Rezepten auch ungünstig. Auf der Bühne nutze ich viel mehr von dem was ich bin, weiß, kann und zu geben habe. Ich habe mehr Spaß, und andere haben mit mir mehr Spaß. Live bin ich in meinem Element, in Flow!


Menschen ändern sich nur selten komplett und grundsätzlich. Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch sieben Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe. Also nicht lange hadern: Bleib als Pinguin nicht in der Steppe.


Mach kleine Schritte und finde dein Wasser. Und dann: Spring! Und Schwimm!
Und du wirst wissen, wie es ist, in Deinem Element zu sein.

 









Januar 2021


Das leere Blatt



Ein leeres Blatt als Metapher für ein neues Jahr.

Jeder von uns hat eines erhalten.

Lassen Sie es uns bunt gestalten: mit Farben der Fröhlichkeit, Energie, mit ausschweifender Verschwendung unserer Selbst, aber auch mit Traurigkeit, Angst, Verzagtzeit und vielen anderen Gefühlen.

Lassen Sie es uns füllen mit kraftvollen, mutigen Gedanken, aber auch mit denjenigen, die sich im ersten Moment nicht so gut anfühlen.

Lassen Sie es uns füllen mit den kleinen Erlebnissen, die uns jeden Tag begegnen. Alles ist brauchbar.

Jeden Tag aufs Neue. Los gehts. Auf ins Unbekannte...



Der Mann, der Bäume pflanzte

Eine Kurzgeschichte des französischen Autors Jean Giono (1953)



Ein ermutigendes Beispiel dafür, dass eine einzelene Person viel bewirken kann.


Fröhliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr 2022






Mr. Ramesh erklärt einen guten Umgang mit der Angst